Flüchtlingshelfer werden laut: Vollversammlung der Ehrenamtlichen

Aufstand der Leisen: Die Flüchtlingshelfer werden laut“

so titelte die tz München zur sonntägliche Demonstration und ersten Vollversammlung der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe auf dem Münchner Marienplatz.

Laut Veranstalter Thomas Lechner trafen sich am gestrigen Sonntag ca.1.500 Menschen am Münchner Marienplatz. Etwa 70 Helferkreise, darunter auch einige Vertreter vom „ReiSaGrei“, waren dafür nach München gekommen.

Nach diversen interessanten Vorträgen, u.a. von Antonia Veramendi, Leiterin der Schlau-Schule und Professor Werner Schiffauer von der Europa-Universität Viadrina  und einem witzigen Wort-und Liedbeitrag des prominenten Künstlers Ecco Meineke, diskutierten die Menschen zu verschiedenen Themenkreisen an Ort und Stelle bis in den späten Nachmittag.

Der  ebenfalls anwesende Arbeitskreis „Kritische Soziale Arbeit (AKS) München legte Unterschriftlisten aus, die sich gegen den „ministeriellen Drohbrief v. 6.3.17“ wenden. Die Unterschriftslisten werden dem Ministerium in einer öffentlichen Aktion vom Arbeitskreis Mitte Mai 2017 übergeben.

Von Eva Plutz (Helferin Hausaufgabenhilfe am Kranzer)




Dank an den Helferkreis beim Abendessen

Ernst Dieckmann als 1. Bürgermeister und Hausherr der Unterkunft am Kranzer hatte eingeladen und über 30 Helferinnen und Helfer waren zum Altwirt nach Reichersbeuern gekommen. Ebenfalls dabei von offizieller Seite sein Amtskollege Hans Schneil aus Sachsenkam.

Der Rathauschef dankte allen HelferInnen für das Engagement und die Arbeit in den vergangenen Monaten. Ein großer Dank ging zudem an Irmi Markl, die als zentrale Ansprechpartnerin der VG am Kranzer koordinierend und helfend für alle und alles da ist. Damit hängt auch die gute Zusammenarbeit mit dem Landratsamt und vor Ort mit der Security zusammen, denen Diekmann ebenfalls seinen Dank aussprach.

Der erste Bürgermeister der VG brachte auch seine Hoffnung zum Ausdruck, dass das Engagement der Helfer weiter anhalten möge. Zumal auch zu bemerken sei, dass anfänglicher Engagiertheit und Euphorie nun bei einigen auch eine gewisse Ernüchterung gefolgt sei. Einige Helfer sind sicher auch von wechselnden und aus ihrer Sicht wenig hilfreichen politischen Vorgaben enttäuscht und in ihrem Engagement entsprechend gebremst.

Hans Schneil hob in seinem Dank die Qualität der Mobilheimunterkünfte im Vergleich zu anderen Unterbringungsformen hervor und dankte Ernst Dieckmann nochmals für diese Idee, von der die Bewohner sehr profitieren, da sie eine abgegrenzte Privatsspäre haben und nutzen können.

Natürlich gibt es heutzutage andere Herausforderungen und Probleme als am Anfang, aber die Helfer bleiben auch angesichts nicht immer optimaler Rahmenbedingungen motiviert. Das zeigten die Gespräche und Ideen für die Zukunft beim nachfolgenden Abendessen – bei guter Stimmung mit Optimismus und Zuversicht.




Sternfahrt: Asylsuchende und HelferInnen protestieren in München

Etwa 1000 Ehrenamtliche von mehr als 120 Asyl-Helferkreisen und Asylsuchende protestierten am vergangenen Samstag gegen Abschiebungen nach Afghanistan und die restriktive Arbeitsmarktpolitik für Geflüchtete in Bayern. Viele HelferInnen sind über die bayerische Politik enttäuscht und frustriert, weil die Einschränkungen von Arbeitsmöglichkeiten kaum nachvollziehbar und nur schwer vermittelbar sind. Möglichkeiten der Integration werden bei gleichzeitigem Bedarf an Arbeitskräften in der Wirtschaft massiv eingeschränkt. AsylbewerberInnen, die selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen wollen, können und dürfen dies nicht. Das ist nicht hilfreich und für viele betroffene und HelferInnen unverständlich.

Auch HelferInnen unseres Helferkreises waren beim Protest in München mit dabei. Dieser formierte sich zum Gruppenfoto unter der Bavaria. Eine von 250 Helferkreisen unterzeichnete Resolution mit Forderungen der HelferInnen wurde dem bayerischen Innenministerium übergeben.




Weihnachtsfeier und Jahresbilanz mit Bewohnern „am Kranzer“

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Allen BewohnerInnen, Hauptamtlichen und HelferInnen

am Kranzer ein gutes neues Jahr 2017 mit vielen bereichernden Begegnungen und Entwicklungen!

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Zu einer internationalen Weihnachtsfeier hatten die Mitglieder des Helferkreises ReiSaGrei in der Unterkunft „am Kranzer“ eingeladen. Vorab der vorweihnachtlichen Begegnungen gab es sportliche Begegnungen der Kinder in rotierenden und gemischten Gruppen. Die Kinder wurden vom SV Bad Tölz abgeholt und bekamen nicht nur Spielpraxis, Punsch und Kekse sondern auch kleine Geschenke vom Verein. Anschließend sorgte eine Fackelwanderung für gemeinsame „erhellende“ Erlebnisse.

Fackelwanderung zur Weihnachtsfeier

Zur anschließenden Weihnachtsfeier im internationalen Dorf „am Kranzer“ kam der Nikolaus, der die Kinder mit Namen ansprach – was für Überraschung und große Kinderaugen sorgte. Musikalisch spiegelte der Abend die vielfältige kulturelle Mischung mitten in Oberbayern wieder. Nach besinnlichen Weisen mit Bläsern aus Greiling und Sachsenkam wurde später zu Klängen aus aller Welt getanzt. Die internationale Party mit DJ Peter sorgte für ein gemeinsames vorweihnachtliches Gefühl der besonderen Art. Dass getrommelt wurde, ist mittlerweile schon Tradition bei den gemeinsamen Aktivitäten. Immerhin geht es ja darum, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden.

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Christa Göggelmann, eine der OrganistorInnen des Helferkreises berichtet im Tölzer Kurier: „Bei der Weihnachtsfeier sind sich die verschiedenen Nationalitäten noch einmal näher gekommen – und den Bewohnern war es ein Anliegen, etwas für den Helferkreis zu tun.“ Die Bewohner hatten Spezialitäten ihrer Heimatländer gekocht. Vom Curry Chicken bis hin zur Auberginenpaste reichte die Genusspalette aus aller Welt.

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Die Zeit „zwischen den Jahren“ ist auch Zeit für eine Jahresbilanz, denn Mitte Januar 2016 wurde die Unterkunft „am Kranzer“ bezogen. Sie ist für 240 Geflüchtete ausgelegt. Aktuell leben dort 192 MitbürgerInnen. Die Bewohner kommen aus Afghanistan, Syrien, Palästina, Eritrea, Pakistan, Tschetschenien, Somalia, Nigeria, Irak und Iran. Einige von ihnen haben Mitglieder des Helferkreises ReiSaGrei befragt. Das sind ihre Antworten:

 

Was waren Deine ersten Gedanken als Du zum ersten male hierher zur Unterkunft „am Kranzer“ gekommen bist?

Homand (Somalia):

„Ich war ja zunächst in Sachsenkam in der Sporthalle. Als ich hierher kam, fühlte ich mich zunächst etwas „abgeschoben“. Weit weg vom Dorf, vom Bus und von anderen Menschen.“

Indaeva Shamkhan (Tschetschenien):

„Wir kamen über das Baltikum nach Frankreich, wo auch Angehörige sich aufhalten. Die Versorgung und Unterbringung in Deutschland ist besser als in Frankreich. Deutschland ist gut.“

Bewohner (Irak):

„Zunächst schien es uns sehr eng. Aber inzwischen ist es gut.“

Hussin Shabir und Muhamad Ali (Pakistan):

„Das ist gut, sehr schön.“

 

Was waren Deine schönsten Erfahrungen seit Du hier bist?

Bewohner (Irak):

„Die Nachbarn am Kranzer sind Bekannte. Dass sich mit allen Bewohnern ein offenes und mit einigen ein vertrauensvolles Verhältnis entwickelt hat, gefällt uns gut.“

Hussin Shabir und Muhamad Ali (Pakistan):

„Uns gefällt es nach wie vor, es gibt keine Probleme.“

Fam. Alhoumsi Adnan (Syrien):

„Dass es eine Irmi (Markl, Anm. der Red.) gibt.“

Indaeva Shamkhan (Tschetschenien):

„Das Fußballspielen mit der Mannschaft aus dem Dorf.“

 

Was ist Deine momentan größte Herausforderung als neue/r BewohnerIn hier am Kranzer?

Homand (Somalia):

„Mir fehlt die Arbeit. Ich würde gerne Arbeit finden, um meine Familie finanziell besser unterstützen zu können.“

Hussin (Pakistan):

„Eine Arbeit finden.“

Muhamad Ali (Pakistan):

„Für mich wäre eine Verlegung nach Holzkirchen gut, weil der Weg zur Arbeit mit dem Fahrrad doch beschwerlich ist.“

Fam. Alhoumsi Adnan (Syrien):

„Eine Wohnung für meine Familie und die medizinische Versorgung.“

Bewohner (Irak):

„Das sind noch die Verständigung und die amtlichen Schreiben. Wir sind Jesiten und wurden im Irak von den Muslimen verfolgt. Wir befürchten, dass es auch in Deutschland gefährlich werden könnte für uns.“

Indaeva Shamkhan (Tschetschenien):

„Das Asylverfahren. Meines wurde abgelehnt.“

 

Wie erlebst Du die einheimische Bevölkerung?

Homand (Somalia):

„Die erlebe ich leider zu wenig.“

Hussin Shabir und Muhamad Ali (Pakistan):

„Wir haben so gut wie keine Kontakte, weil wir so gut wie nicht rausgehen.“

Fam. Alhoumsi Adnan (Syrien):

„Da gibt es keinerlei Probleme.“

Indaeva Shamkhan (Tschetschenien):

„… so halb und halb …“

Bewohner (Irak):

„Ganz freundlich und hilfsbereit.“

 

Wo wünschst Du Dir mehr Unterstützung?

Homand (Somalia):

„Ich möchte am allerliebsten wieder in meinem Beruf als Lastwagenfahrer arbeiten. Unterstützung beim Erwerb des Führerscheins wäre wichtig.“

Hussin Shabir und Muhamad Ali (Pakistan):

„Bei Wohnung und Arbeitsuche.“

 

Die Unterkunft am Kranzer ist jetzt bald ein Jahr in Betrieb. Was sind Deine Wünsche für das nächste Jahr?

Homand (Somalia):

„Arbeit, selbst verdientes Geld und eine größere Wohnung.“

Suedi (Somalia):

„Eine bessere Busverbindung. Momentan muss ich, um einen Termin um 10.00 Uhr beim Landratsamt oder im Jobcenter wahrnehmen zu können, mit dem Bus um 07.00 Uhr fahren und dann 3 Stunden warten.“

Hussin Shabir und Muhamad Ali (Pakistan):

„Wir wünschen uns eine eigene Wohnung.“

Fam. Alhoumsi Adnan (Syrien):

„Bessere Transportmöglichkeiten und Busverbindungen wären hilfreich. Insbesondere nach Bad Tölz wäre das wichtig.“

Bewohner (Irak):

„Eine bessere Buszeit am Nachmittag wäre wichtig. Und Treffen zum Deutschsprechen mit Menschen aus Deutschland hier bei uns im Aufenthaltsraum.“

Indaeva Shamkhan (Tschetschenien):

„Wegen der Entfernung würden wir doch gerne nach Bad Tölz umziehen.“

Diese Stimmen, die Mitglieder des Helferkreises eingesammelt haben, sind zwar statistisch nicht repräsentativ. Sie bestätigen aber Wahrnehmungen der HelferInnen. Und sie zeigen, dass viele der Bewohner angekommen sind und sich nun in lebenspraktischen Dingen Erleichterungen und so etwas wie Normalität wünschen. Und sich natürlich nach eigenem Wohnraum und vor allem: nach Arbeit und „eigenem“, selbst verdienten Geld sehnen. Insofern ist nach wie vor der Zugang zu sinnstiftender Arbeit und den damit verbundenen Routinen von Alltag und Lebensführung der wichtigste Fokus, der eng gekoppelt ist mit dem Spracherwerb.

Wenn Integration mittelfristig lokal gelingen soll, ist es zudem zentral, Begegnungen und Aktivitäten zu ermöglichen und zu gestalten. Nicht zuletzt, um eine gemeinsame Sprache zu finden und: sie miteinander zu sprechen.

Wie das dann konkret zum gegenseitigen Verständnis beiträgt, das zeigte die gemeinsame Weihnachtsfeier.

 

Text: Frank Orthey

Interviews: Christa Göggelmann, Günther Hagspiel, Xaver Waldmann

Fotos: Maria Demmel, Gabi Günther

 




Einschulung in Reichersbeuern

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Am 13. September begann für die Kinder Raman, Jsmaeel, Ali Reza,  Golsama und Roya der “ Ernst des Lebens“.

Ausgestattet mit Schultüten, die von den Müttern gemeinsam mit Helfern gebastelt wurden.

Mit den Eltern und einigen Paten fuhren die Kinder erstmalig mit dem Bus nach Reichersbeuern in die Schule, wo sie von den Lehrkräften und den Kindern der 2. Klasse herzlich empfangen wurden.

Wir wünschen den Kids das Allerbeste für den neuen Lebensabschnitt.

Monika Montag

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Sommer-Ferienprogramm mit den Kindern am Kranzer

Ein vielfältiges und buntes Sommer-Ferienprogramm für die Kinder am Kranzer begeisterte Kinder und HelferInnen.

Jede der 15 Aktivitäten wurde mit einem Ritual begonnen: Mit einem Redestab sagte jedes Kind seinen Namen, sein Alter und dass es heute in den Ferien singt, spielt und bastelt. Zielrichtung war dabei, die Kinder zu ermutigen, laut und vor anderen in Deutsch zu sprechen.

Zudem wurden Lieder erlernt. Inzwischen sind es sieben, die das Repertoire umfasst. Sie wurden immer wieder am Anfang oder am Ende der Aktionen und mit großer Begeisterung gesungen. Die Lieder wurden mit Bewegungen begleitet.

Die Bastelarbeiten, Spiele und Lieder machten den Kindern großen Spaß und förderten gleichzeitig das Miteinander. Sie lernten spielerisch Dinge zu teilen, zu warten, sich zu konzentrieren und Rücksicht aufeinander zu nehmen.

Wichtig war auch immer das gemeinsame Gespräch beim Werken. Die Kinder erzählten kleine Geschichten aus ihrem Alltag und manchmal auch von Ihrer Flucht nach Deutschland. So manche Kinderzeichnung zeigte dies auch.

Die Aktivitiäten dauerten jeweils zwischen 1,5  und 2 Stunden. Anwesend waren bei den unterschiedelichen Aktivitäten zwischen 15 und 23 Kinder/Jugendliche im Alter von 2 bis 13 Jahren.

Das Programm:

27.7.16 Einstimmung auf die Ferien

Die Kinder basteln Tiere aus Knete

Dagmar Sir

Beatrice Mittermayer

1.8.16 Einen Hund  aus Klopapierrollen basteln und bemalen Dagmar Sir

Beatrice Mittermayer

2.8.16 Masken basteln und gestalten Eva Plutz

Andrea Sir

3.8.16 Bilderrahmen gestalten für eigene Fotos von sich selbst

Gemeinsames Muffin essen

Dagmar Sir

Beatrice Mittermayer

4.8.16 Basteln und Bemalen von eigenen Sonnenkäppis Eva Plutz

Andrea Sir

8.8.16 Papierfische zum Aufhängen gestalten Eva Plutz

Andrea Sir

10.8.16 Weiterarbeit an den Bilderrahmen

Die Kleinen malen

Dagmar Sir

Beatrice Mittermayer

Monika Montag

16.8.16 Handtrommeln selber basteln und bemalen Eva Plutz

Andrea Sir

Michael Montag

17.8.16 Rasseln bauen und verzieren und Musik machen Dagmar Sir

Beatrice Mittermayer

Andrea Sir

18.8.16 Buchstaben und Figuren aus Knete basteln Eva Plutz

Andrea Sir

22.8.16 Kreis- und Gruppenspiele ( Schuhsalat, Bello hol den Knochen..) Singen

 

Eva Plutz

Andrea Sir

24.8.16 Steine bemalen, Schwungtuch, Boccia Dagmar Sir

Beatrice Mittermayer

 

31.8.16 Drachen bemalen Dagmar Sir

Uli …

 

6.9.16 Frisbeescheiben bemalen und spielen Muffins essen Dagmar Sir

Uli …

 

 

9.9.16 Abschluss Ferienprogramm Gemeinsames Ansehen der Fotos vom Ferienprogram und freies Malen. Eva Plutz

Andrea Sir

 

 

Sommer-Kinder-2016