Diskussionsveranstaltung mit Politikern am Kranzer
Diskussionsveranstaltung mit Politikern am Kranzer
Der Helferkreis hatte die Initiative gesetzt. Und die Gemeinde hatte als Betreiber gemeinsam mit den Haupt- und Ehrenamtlichen eingeladen. Neben den Bürgermeistern Dieckmann, Schneil, Margreiter waren auch die Bundestagsabgeordneten Radwan und Kamm, Landrat Niedermaier, Vertreter des Landratsamtes und der Presse der Einladung in die Unterkunft „am Kranzer“ gefolgt.
Helferkreismitglied Matthias Thumfart, der die Veranstaltung moderierte, stellte zunächst die drei großen Themen vor:
- Wohnungen/Wohnsituation
- Arbeiten
- Wie geht’s am Kranzer weiter?
Ein Bericht der Süddeutschen Zeitung hier.
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Moderator Matthias Thumfart fasst wie folgt zusammen:
Politiker informieren sich über die Situation am Kranzer!
Der Helferkreis ReiSaGrei hat zusammen mit der Verwaltungsgemeinde Reicherbeuer am 17.07.2017 zu einer Diskussionsveranstaltung mit Politikern eingeladen.
Zu dieser Veranstaltung waren Vertreter von vier politischen Ebenen am Kranzer: Die Bürgermeister Ernst Dieckmann (Reichersbeuern), Hans Schneil (Sachsenkam) und Anton Margreiter (Greiling), Landrat Josef Niedermaier (FW), die Landtagsabgeordnete Christine Kamm (Grüne) sowie der Bundestagsabgeordnete Alexander Radwan (CSU).
Nach einem Rundgang durch die Unterkunft am Kranzer wurden die 4 wichtigsten Themen diskutiert:
Wohnraum, Arbeitsgenehmigung, Kosten für die Unterkunft und „Wie geht es weiter am Kranzer?“
Wohnraum:
Derzeit leben 175 Geflüchtete am Kranzer, von den 59 aktuell ein Bleiberecht haben. Da sie durch ihren Status nun eine eigene Wohnung beziehen müssten, allerdings kein Wohnraum zu finden ist, stellt die Gemeinde ihnen weiterhin den Wohnraum am Kranzer zur Verfügung. Diese als Fehlbeleger bezeichneten Mitmenschen sind somit faktisch obdachlos und werden lediglich von der Verwaltungsgemeinde Reichersbeuern mit Wohnraum versorgt.
Herr Radwan verwies darauf, dass der Bund die Fördermittel für den sozialen Wohnungsbau erheblich erhöht hat.
Allerdings hat nach Aussage von Frau Kamm die Landesregierung von Bayern ihre Mitte reduziert.
Auch wenn die Mittel vorhanden sind so fehlen in den Gemeinden und Städten im Landkreis die Flächen für entsprechende Baumaßnahmen nach Landrat Niedermaier.
Alle Politiker und auch der Helferkreis sind sich einig, dass neu zu schaffenden sozialer Wohnraum genauso der einheimischen Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden muss.
Arbeitsgenehmigung:
Seit dem Erlass der Landesregierung (Januar 2017) wird Asylbewerbern aus sicheren Herkunftsländern keine neue Arbeitserlaubnis erteilt!
Landrat Niedermaier erklärte, dass das Landratsamt durchaus auch an Asylbewerber aus sicheren Herkunftsländern Arbeitserlaubnisse erteile, solange sie keinen Ablehnungsbescheid haben und sie bei der Personenfestellung mitwirken.
Schwieriger sei es bei einer Ausbildung – da ein Azubi gemäß der „3+2“-Regelung ein Aufenthaltsrecht für die Zeit der Ausbildung und zwei weitere Jahre danach habe. „Wenn ich einem Pakistaner mit drei Prozent Bleibewahrscheinlichkeit eine Ausbildungserlaubnis gebe, ist das Rechtsbruch.“
Weiterhin besteht noch das Problem, dass der Weg zu einer Arbeitsstelle vom Kranzer sehr beschwerlich ist, da eine sehr schlechte Anbindung besteht.
Verlegungen in andere Unterkünfte werden abgelehnt, da die Begründung Arbeitsplatz als nicht relevant angesehen wird.
Kosten für die Unterkunft:
Ein Geflüchteter (mit Bleiberecht oder im Asylverfahren) der doch einen Arbeitsplatz gefunden hat muss für seine Unterbringung am Kranzer 311 Euro im Monat bezahlen.
Da eine Unterkunft, die 36 qm hat mit bis zu 6 Personen belegt ist, steht somit einem Geflüchteten rechnerisch 6 qm zur Verfügung. Dadurch beträgt die Miete etwa 51€ pro Monat und qm.
Dass eine Beteiligung an den Kosten durchaus auch im Sinne des Helferkreises ist steht außer Frage, allerdings sieht der Helferkeis diese qm Preise sehr kritisch.
Auch Frau Stamm bestätigt dieses und plädiert für eine Abstufung der wohnkosten je nach Unterkunft, wie es auch in anderen Bundesländern der Fall ist.
Niedermaier entgegnet, dass diese Kosten vorgegeben sind und für ganz Bayern gelten!
Wie geht es weiter:
Der Mietvertrag für das Grundstück am Kranzer läuft Mitte 2018 aus, die Unterkunft wird aufgelöst. Was dann mit den Bewohnern passiert, dazu machte Niedermaier keine Aussage. „Ich wüsste nicht, auf welcher Grundlage.“ Da nicht absehbar sei, wie sich die Flüchtlingszahlen weiterentwickeln, „müssen wir weiter situativ entscheiden, was wir dann brauchen“. Dieckmann betonte, dass die Gemeinden Reichersbeuern, Greiling und Sachsenkam die Unterkunft am Kranzer eingerichtet hätten, „um in einer Notsituation zu helfen. Aber danach werden wir nicht in der Lage sein, die Flüchtlinge, die jetzt hier leben, in unseren Dörfern unterzubringen.“
Viele Sommeraktivitäten am Kranzer
Diskussionsveranstaltung mit Politikern am Kranzer
Der Helferkreis hatte die Initiative gesetzt. Und die Gemeinde hatte als Betreiber gemeinsam mit den Haupt- und Ehrenamtlichen eingeladen. Neben den Bürgermeistern Dieckmann, Schneil, Margreiter waren auch die Bundestagsabgeordneten Radwan und Kamm, Landrat Niedermaier, Vertreter des Landratsamtes und der Presse der Einladung in die Unterkunft „am Kranzer“ gefolgt.
Helferkreismitglied Matthias Thumfart, der die Veranstaltung moderierte, stellte zunächst die drei großen Themen vor:
- Wohnungen/Wohnsituation
- Arbeiten
- Wie geht’s am Kranzer weiter?
Ein Bericht der Süddeutschen Zeitung hier. Ein Artikel auf dieser Seite dazu folgt.
Sommerprogramm von Mensch zu Mensch für Kinder
Barbara Buchner berichtete beim letzten Helferkreisstammtisch sehr positiv über die insgesamt 10 Veranstaltungen des Sommerprogramms der „Hilfe von Mensch zu Mensch“, die teilweise mit Beteiligung des Helferkreises realisiert wurden.
Radlausflug der Kinder
Der Kinderradlausflug war ein voller Erfolg. Mit der Hilfe von Karin Götzke und Monika Montag hatten wir 13 Kinder, die einen riesen Spaß hatten. Sehr erfreulich war, dass sechs Mädchen im Alter von 6 bis 8 Jahren dabei waren.
Schultütenbasteln
Die Mütter der fünf Schulanfänger bastelten unter der Anleitung von Uli Schneil am Mittwoch, den 16.8. die Schultüten. Nun sind alle Schulanfänger für den Schulbeginn in der kommenden Woche versorgt.
Beitrag im Tölzer Kurier
Der Tölzer Kurier berichtete am 22.08. über den Helferkreis. Den Wortlaut des Berichtes finden Sie hier: 2017 08 22 Tölzer Kurier über den Helferkreis
Ausblicke
Einrichtung eines Begegnungskaffees im Pfarrheim Reichersbeuern
Unter der Leitung von Laura Röthel vom Caritas Zentrum Bad Tölz soll im Pfarrheim Reichersbeuern ein „Begegnungskaffee“ eingerichtet werden. Als erster Termin ist Samstag, der 14. Oktober geplant.
Vorstellung des Helferkreises in den Gemeinderäten
Der Helferkreis wird sich bei den kommenden Gemeinderatsitzungen in den Gemeinden vorstellen.
Herbstfest am Kranzer
Am 23.9. findet von 14.00 bis 18.00 Uhr das Herbstfest am Kranzer statt.
Struktur für den Helferkreis
Bei einem Treffen im kleinen Kreis am 08.09.2017 wurde an diesem Thema gearbeitet. Die Ergebnisse in Form eines neuen Organigramms werden beim nächsten Stammtisch diskutiert (Leitbild des Helferkreises hier).
Radlwerkstatt
Nach der Sommerpause wird die Fahrradwerkstatt der Fahrradgruppe wieder geöffnet. Betrieben wird sie gemeinsam mit einem der Bewohner.